Das Produktionsverfahren von Green Hydrogen Technology erzeugt Wasserstoff aus nicht-recycelbaren Abfällen und berücksichtigt die regionalen Standortbedingungen. Die GHT-Technologie basiert auf einem neuen, patentierten Verfahren. Dabei werden Kunststoff- oder Biomasseabfälle in Synthesegas umgewandelt, indem diese in einem Heißgas vergast werden. Das Heißgas entsteht bei der Verbrennung von prozesseigenem Synthesegas, Biomasse oder ausgekoppelter Prozesswärme.
Die Produktionsanlage lässt sich so an die verfügbaren Ressourcen des Betreibers anpassen. Mit ihrer dezentralen Ausrichtung erfordert die Technologie keine aufwendige Infrastruktur und vermeidet hohe Transportkosten.
Die Wasser-Elektrolyse spaltet Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff auf. Dazu werden enorme Mengen wertvollen grünen Stroms benötigt. Dadurch ist der Preis von grünem Wasserstoff aus Elektrolyse sehr teuer. In der GHT-Technologie stammt der Wasserstoff und die Energie zur Abtrennung des Wasserstoffs aus dem Rohstoff selbst, wodurch der Preis mit dem von herkömmlichen Kraftstoffen konkurrieren kann. Das CO2 wird abgetrennt und verflüssigt und somit ist das GHT-Verfahren so klimaneutral, wie die Wasserelektrolyse.
GHT hat ein überlegenes Verfahren entwickelt, um klimafreundlichen Wasserstoff zu erzeugen. Die Vorteile gegenüber anderen thermisch-chemischen Verfahren sind eindeutig:
- Hohe Temperatur führt zu kompletter Zersetzung der Rohstoffe und dadurch zu größtmöglicher Wasserstoffausbeute
- Giftige Stoffe wie Dioxine und Furane entstehen nicht und PCB werden vollständig zersetzt
- Vermeidung von Teer und Ruß (was bei tieferen Vergasungstemperaturen oftmals problematisch ist)
- Niedrigere Erzeugungskosten (aufgrund von Rohstoffen mit negativem Preis)
- Sinnvolle Nutzung von Abfällen, die in großer Menge verfügbar sind
GHT verwertet nicht recycelbares Plastik, das andernfalls exportiert und deponiert, unkontrolliert in die Umwelt eingetragen oder verbrannt wird, wodurch erhebliche Mengen CO₂ freigesetzt werden. Verwendet werden können unter anderem Ersatzbrennstoffe (EBS), die heute in der Zementindustrie eingesetzt werden, sowie Produktionsabfälle, die derzeit in Müllverbrennungsanlagen thermisch behandelt werden.
Das Produktionsverfahren von Green Hydrogen Technology setzt auf die klimafreundliche Wasserstoffproduktion aus Kunststoffabfällen, Holzabfällen und anderen biogenen Reststoffen.
Kunststoffabfälle
Für Kunststoffabfälle, die nicht der stofflichen Wiederverwertung zugeführt werden können, gibt es keine sinnvolle Nutzung. In Deutschland sind das jährlich 5,9 Millionen Tonnen. Über 60 % der anfallenden Abfälle werden thermisch verwertet, hauptsächlich in Müllverbrennungsanlagen sowie in Form von Ersatzbrennstoffen in der Zementindustrie. (Quelle: Umweltbundesamt, 2023)
Holzabfälle
Trotz ausgeprägter Verwertungssysteme lässt sich ein großer Anteil von Holzabfällen nicht recyceln. In Deutschland sind das pro Jahr 11 Millionen Tonnen (Quelle: Technology for Wood and Natural Fiber-Based Materials).
Hauptsächlich entstehen Wasserstoff und CO2. Aus den anorganischen Bestandteilen entsteht Asche mit den Hauptbestandteilen CaO, SiO, TiO2 und Al2O3. Die Asche wird herausgefiltert und kann zur weiteren Verwendung aufbereitet werden.
Bei der herkömmlichen thermischen Verwertung von Kunststoffen in Müllverbrennungsanlagen werden enorme Mengen CO2 in die Atmosphäre emittiert. Da im Prozess von Green Hydrogen Technology CO2 als flüssiges Produkt vorliegt, können diese Emissionen eliminiert werden. CO2 findet bereits heute diverse technische Anwendungsmöglichkeiten oder kann alternativ eingelagert werden.
GHT setzt auf Abfälle (Kunststoffabfälle, Biomasse) als Rohstoffe, die kostenfrei verfügbar sind oder sogar einen negativen Preis haben. Zudem begrenzt die dezentrale Ausrichtung der Anlagen die Transportkosten des H2 auf ein Minimum. Es kann dort produziert werden, wo H2 gebraucht wird.
Die patentierte Technologie ist außergewöhnlich effizient und skalierbar. GHT-Anlagen erzeugen jährlich bis zu 4.000Tonnen klimaneutralen Wasserstoff.
Chemie- und Industrieparks: große Industriezusammenschlüsse mit verschiedenen Produktionsstätten. Green Hydrogen Technology verbraucht dort anfallende Abfallstoffe und erzeugt CO2 und H2 als Rohstoff und Energieträger für ansässige Industrien.
Entsorger: Abfallwirtschafts- und Recyclingbetriebe können mit der GHT-Technologie ihre Abfallströme klimaneutral verwerten, diesen in wertvolle Energie umwandeln und damit ihr Portfolio erweitern. Nicht recycelbare Fraktionen dienen als Rohstoffquelle für die Erzeugung von Wasserstoff und CO₂. So wird aus Abfall ein Energieträger, der lokal genutzt oder in das Energiesystem eingespeist werden kann.
Energieproduzenten: Erweiterung des Portfolios auf Wasserstoff. Diese Kunden profitieren von ihrem breiten Netzwerk an potenziellen H2-Abnehmern.
Produzierende Unternehmen: In produzierenden Betrieben, in denen Kunststoffabfälle als Nebenprodukt entstehen, beispielsweise in der Verpackungs-, Automobil- oder Konsumgüterindustrie, kann die GHT-Technologie direkt vor Ort eingesetzt werden. Produktionsreste, Fehlchargen oder Ausschussmaterialien werden zu wertvollen Rohstoffen umgewandelt und dienen als Basis für die Erzeugung von grünem Wasserstoff. Damit reduzieren Unternehmen ihre Entsorgungskosten, vermeiden CO₂-Emissionen und schaffen einen geschlossenen Materialkreislauf.
Das bestehende Design der Demonstrationsanlage in Ebersbach an der Fils wird auf Industriemassstab hochskaliert. Im zweiten Schritt werden die Erkenntnisse der ersten Industrieanlage genutzt, um eine standardisierte und modularisierte Anlage zu entwickeln, die in kurzer Zeit zuverlässig in Betrieb genommen werden kann. Parallel dazu wird die Technologie für die Verwendung von weiteren Einsatzstoffen weiterentwickelt .
Wir befinden uns auf dem Weg zur Industrieproduktion. Sämtliche Schritte des Produktionsprozesses sind im Industriemaßstab getestet oder Stand der Technik. Seit April 2025 ist die erste Demonstrationsanlage im Betrieb und erzeugt aus Holzstaub und testweise aus Kunststoffabfällen kontinuierlich Synthesegas.
Ja, aus dem Synthesegas lassen sich mit bewährten Technologien auch andere Produkte erzeugen - zum Beispiel Methan, Methanol, SAF (Sustainable Aviation Fuels), elektrischer Strom oder das Synthesegas wird zur Erzeugung von chemischen Grundstoffen wie Glykol, Ethanol oder Essigsäure verwendet.